Wissenschaft trifft Praxis - science4practice ein Konzept zur Implementierung evidenzbasierten Arbeitens (EBP) in den physiotherapeutischen Alltag.

Im Rahmen des Masterstudiengangs Therapiewissenschaften entwickelten vier Studierende „science4practice“ – ein Konzept zur Implementierung evidenzbasierten Arbeitens (EBP) in den physiotherapeutischen Alltag. Inhaltliche Grundlagen für dieses Projekt stammten unter anderem aus dem Modul „Klinische Kompetenz II: Implementierung“. Die konkrete Entwicklung des Projekts fand im Modul „Managementkompetenz“ statt.
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Das Team:
Wir sind 4 Physiotherapeuten mit unterschiedlicher Berufserfahrung, die sich nach ihrem Bachelorabschluss für ein weiterführendes Masterstudium entschieden haben. In diesem Zusammenhang haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, einen Weg zu finden, um Wissenschaft in die Praxis zu übertragen. Langfristig möchten wir dadurch einen Beitrag zur Professionalisierung der Physiotherapie leisten und somit die Versorgungsqualität steigern.
Über das Konzept:
Wie das Konzept funktioniert, zeigt das folgende Video
Das Konzept soll TherapeutInnen dabei unterstützen, wissenschaftliche Erkenntnisse in die Therapie zu übertragen, um die Lücke zwischen Forschung und Praxis zu schließen. Science4practice schafft für das Team einen Rahmen, um regelmäßig praxis-relevante Fragestellungen zu entwickeln, wissenschaftliche Erkenntnisse aufzuarbeiten, zu diskutieren und im therapeutischen Praxisalltag anzuwenden (s. Bild).
Das Konzept wird dabei individuell an die Ressourcen und Möglichkeiten der jeweiligen Einrichtung angepasst, um die praktische Machbarkeit zu gewährleisten.
Ein Beispiel: In einem Therapeutenteam kommt die Frage auf, welche Übungen am effektivsten sind zur postoperativen Behandlung einer Kreuzbandplastik. Die Therapeuten finden durch die Literaturrecherche wissenschaftliche Nachweise zu speziellen Trainingsübungen. In Teamsitzungen diskutieren alle gemeinsam ihre Erfahrungen in der bisherigen Behandlung und inwiefern die empfohlenen Übungen aus der Literatur in die Therapie übertragen werden können oder sollten. Dadurch können regelmäßig wissenschaftliche Erkenntnisse in den klinischen Entscheidungsprozess miteinbezogen werden.
Konzeptentwicklung im Rahmen des Moduls:
- Oktober-Dezember 2019:
- Projektarbeit „Erstellung eines Modellkonzepts für die Einführung von durchgängiger Evidenz-orientierung in den therapeutischen Alltag einer konkreten therapeutischen Einrichtung“ von Entwicklung des science4practice Konzepts für eine physiotherapeutische Praxis in Heidelberg
- Projektabschluss und Konzeptpräsentation für den Projektpartner
Hier befindet sich ein WIR-Online-Artikel über die Präsentation von science4practice und der weiteren Projekte aus dem Modul „Managementkompetenz"
Weiterentwicklung des Konzepts über das Modul hinaus:
- Seit Januar 2020:
- Zusammenarbeit mit dem SRH Gründer Institut (Beratung zur Gründung, Projektmanagement, Beantragung staatlicher Fördergelder etc.)
- Präsentation des Konzepts beim 4. Interprofessionellen Ausbildungskongress für Lehrende in den Gesundheitsberufen am 4./5.03.2020 an der Universität Osnabrück
- Seit April 2020:
- Überprüfung der Konzeptinhalte, sowie Barrieren/Förderfaktoren zur Implementierung des Konzepts im Rahmen einer Masterthesis
- Geplante Entwicklung:
- Pilottestung des Konzepts in physiotherapeutischen Einrichtungen
- Weiterentwicklung/Optimierung des Konzepts
- Gründung
Kontakt:
weitere Projekte zum Transfer von Wissenschaft in die Praxis:
- Beitrag von Martin Elgeti & Melissa Wolf in der Zeitschrift physiopraxis:
"Physische Aktivität älterer Patienten - Kommunikation verbessert die subjektive Aktivität". Internationale Studienergebnisse. (2019). physiopraxis, 17(11/12), 24. - Beitrag von Marilena Marino & Michael Adams in der Zeitschrift physiopraxis:
"IMPACT-Programm steigert die Mobilität". Internationale Studienergebnisse. (2020). physiopraxis, 18(01/12), 22.