SRH Hochschule Heidelberg
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University Recipes – eine Kochsimulation für Studierende im Lockdown

„Bon Appétit!“ heißt es im kürzlich abgeschlossenen Virtual-Reality-Projekt „University Recipes“ – allerdings erst am Schluss, denn zunächst muss gekocht werden!

Das Verarbeiten von Zutaten und die Zubereitung von Speisen unterschiedlicher Komplexität – natürlich in VR – stehen im Mittelpunkt des Drittsemesterprojekts. Als raffinierte Mischung aus Simulation und Spiel, abgeschmeckt mit einer Prise Humor, war das Ziel des sechsköpfigen Teams nicht die bloße Unterhaltung, sondern auch die möglichst lebensnahe Nachbildung typischer Tätigkeiten wie Schneiden, Braten und Anrichten in der virtuellen Realität. So wurde etwa besonders großen Wert daraufgelegt, dass der Nutzer Objekte wie Zutaten und Küchengeräte einfach aufnehmen und verwenden kann, wie er es von seinen realen Küchenerfahrungen erwarten würde. Zum vollwertigen Kochsimulator, über den etwa kochfaule Studenten spielerisch die Zubereitung einfacher Gerichte erlernen könnten, hat es in nur fünf Wochen Projektbearbeitungszeit zwar nicht ganz gereicht, dafür sorgen aber zusätzliche Ablenkungselemente wie etwa ein nerviger Mitbewohner oder ein klingelndes Smartphone für Abwechslung und Herausforderungen.

„Das gemeinsame Arbeiten an einer VR-Anwendung war für mich absolutes Neuland. Dennoch hatte ich bei der Entwicklung von University Recipes sehr viel Spaß und konnte einige Erfahrung für zukünftige VR-Projekte mitnehmen“, erklärt Tayfun Akincir, der vor allem für Programmierung und Sound Design zuständig war. Auch für Gerrit Pollkläsener war die VR-Entwicklung eine Herausforderung, die er als enorm wertvoll für den weiteren Verlauf des Studiums betrachtet. Über die Zusammenarbeit im Team sagt er: „Jeder hat sein Bestes gegeben, sein eigenes Skillset eingebracht und mit dem Rest der Gruppe geteilt – egal, ob es 3D-Modellierung, Coding, Sound oder 2D-Grafik war.“ Und für Panagiotis Pimenidis steht fest: „Wie alle im Team konnte ich meine Fähigkeiten verbessern und mein VR- und Programmierwissen erweitern.“ Dabei war vor allem die Kommunikation innerhalb der Gruppe ein wichtiger Faktor, nicht nur für ihn: „Unsere regelmäßigen Treffen haben alle immer auf dem aktuellen Stand gehalten, was für die eigene Motivation sehr hilfreich war, weil man immer wusste, woran die anderen arbeiten.“

Da alle sechs Gruppenmitglieder den Studienschwerpunkt „Virtual und Augmented Reality“ gewählt hatten, konnte das Team auf fähige Programmierer zurückgreifen – der künstlerische Bereich war dagegen diesmal etwas unterrepräsentiert. „Mir fiel die leitende Position in grafischen Aspekten zu, da ich am meisten Erfahrung mit 3D-Grafik hatte“, erinnert sich Philipp Müller. „Bisher hatte ich jedoch immer nur an meinen persönlichen Projekten gearbeitet und noch nie ein so komplexes Gruppenprojekt wie dieses durchgeführt.“ Andere Gruppenmitglieder ergriffen die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten zu erweitern oder sich erstmals in den Bereich 3D-Grafik vorzuwagen. „Durch den Entwicklungsprozess konnte ich sehr viel Erfahrung mit Unity3D und C#, aber auch im Modellieren mit Blender sammeln,” sagt etwa Leon Mack, der sich an das Projekt „definitiv mit sehr viel Freude“ zurückerinnern wird.

Devran Can, der sich vorrangig dem Projektmanagement gewidmet hatte, konnte erfahren, wie komplex bereits die Koordinierung eines Projekts dieser Größenordnung sein konnte: „Anfangs gestaltete sich die Anpassung der Zeitpläne für ein sechsköpfiges Team etwas schleppend, doch nach kurzer Zeit agierte die gesamte Gruppe als ein ineinandergreifendes System.”

Obwohl das Projekt nach zehnwöchiger Prototypisierungs- und anschließender fünfwöchiger Entwicklungsphase zum Abschluss gekommen ist, ist für die Gruppe nicht ausgeschlossen, dass es über das Studienprojekt hinaus für „University Recipes“ noch weitergehen könnte. Eine (kostenlose) Veröffentlichung auf einer größeren Plattform, wo vielleicht eine größere Nutzerzahl darauf aufmerksam werden könnte, wäre ebenso denkbar wie eine Erweiterung um neue Rezepte und Szenarien. Auch könnten einige Features, die aus Zeitgründen gestrichen werden mussten, doch noch ihren Weg in die Anwendung finden.

Auf das Endprodukt ist die Gruppe aber bereits wirklich stolz, wie Tayfun Akincir abschließend betont. „Essen lasse ich in der Küche aber trotzdem immer noch anbrennen.“

University Recipes

  • Tayfun Akincir – Programming, Sound Design
  • Devran Can – Project Management, 3D Art
  • Leon Mack – Programming, 3D Art
  • Philipp Müller – 3D Art, Level Design
  • Panagiotis Pimenidis – Programming, Level Design
  • Gerrit Pollkläsener – Programming, 2D Art
University Reciped Kochsimulation